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E-Invoicing: Effiziente Rechnungsstellung für die Zukunft

11.06.2024 | Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse schreitet voran, und ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist die elektronische Rechnungsstellung, das E-Invoicing. Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Deutschland eine gesetzliche Verpflichtung in Kraft, die alle Unternehmen betrifft, E-Rechnungen gemäß der europäischen Norm EN 16931 zu empfangen und zu verarbeiten. Diese Umstellung zielt darauf ab, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und den Umweltschutz zu verbessern.

 

Was ist E-Invoicing?

E-Invoicing bezieht sich auf den Austausch von Rechnungen in einem strukturierten elektronischen Format. Im Gegensatz zur traditionellen papierbasierten Rechnungsstellung, bei der Rechnungen manuell verarbeitet werden müssen, ermöglicht E-Invoicing eine vollständig digitale und automatisierte Handhabung. Dies sorgt für eine schnellere Abwicklung und minimiert die Fehleranfälligkeit.


Strukturierte Rechnungsformate basieren auf XML, einer Auszeichnungssprache, die Daten hierarchisch in einer Textdatei organisiert. Rechnungsdateien können entweder ausschließlich als XML-Datei vorliegen, wie bei der XRechnung, oder als hybrides Format, das neben der XML-Datei auch einen PDF-Sichtbeleg enthält, wie bei ZUGFeRD. Dabei sind die XML-Daten die maßgeblichen, maschinenlesbaren Rechnungsinformationen. Im Gegensatz dazu gelten PDFs und Papierrechnungen gesetzlich nicht als elektronische Rechnungen, sondern als „sonstige“ Formate.


Während der Übergangsphase bis Ende 2027 sind herkömmliche Rechnungsformate wie PDF und Papier oder auch das unter gewissen Umständen weiterhin zulässig. Auch das EDI-Format bleibt – die Zustimmung des Rechnungsempfängers vorausgesetzt – nutzbar. Generell sind alle strukturierten Formate erlaubt, sofern die erforderlichen Angaben nach Umsatzsteuergesetz so extrahiert werden können, dass sie der Norm EN 16931 entsprechen.

Übermittlungskanäle von E-Rechnungen

Die Übermittlung von E-Rechnungen kann über verschiedene Kanäle erfolgen, je nach den technologischen Möglichkeiten und Präferenzen der beteiligten Unternehmen:

  • E-Mail: Eine der einfachsten und am weitesten verbreiteten Methoden zur Übermittlung von E-Rechnungen, insbesondere für kleinere Unternehmen oder solche, die keine komplexe Integration benötigen.
  • Direkte Integration: Große Unternehmen nutzen oft eine direkte Integration ihrer Rechnungssysteme mit denen ihrer Kunden oder Lieferanten, um E-Rechnungen automatisch auszutauschen.
  • Web-Portale: Einige Unternehmen stellen spezielle Portale bereit, auf denen Lieferanten ihre Rechnungen hochladen können. Diese Portale können auch zusätzliche Funktionen wie die Überprüfung des Rechnungsstatus anbieten.
  • Netzwerke von Drittanbietern: Spezialisierte Dienstleister bieten Plattformen an, die den sicheren Austausch von E-Rechnungen zwischen verschiedenen Unternehmen ermöglichen. Diese Netzwerke stellen oft zusätzliche Compliance- und Verarbeitungsdienste zur Verfügung.


Die Wahl des Formats und Übermittlungskanals für E-Rechnungen hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Größe des Unternehmens, der Branche, der regionalen gesetzlichen Anforderungen und der IT-Infrastruktur.


Unternehmen sollten diese Entscheidungen sorgfältig treffen, um sicherzustellen, dass ihre E-Invoicing-Lösung effizient, sicher und konform ist. Die Implementierung des richtigen Systems kann die Geschäftsprozesse erheblich verbessern und zur digitalen Transformation des Unternehmens beitragen.

Vorteile von E-Invoicing

  • Kosteneinsparungen: Einer der größten Vorteile von E-Invoicing ist die erhebliche Reduzierung von Kosten. Unternehmen sparen Geld für Druck, Papier, Porto und Lagerung. Zudem werden durch die Automatisierung des Rechnungsprozesses weniger Arbeitsstunden für die Rechnungsbearbeitung benötigt, was zu weiteren Einsparungen führt.
  • Effizienzsteigerung: E-Invoicing beschleunigt den gesamten Rechnungsprozess. Rechnungen können sofort nach Erstellung versendet und ebenso schnell verarbeitet werden. Dies führt zu schnelleren Zahlungszyklen, verbessert die Liquidität und reduziert den Zeitaufwand für die Bearbeitung von Rechnungsanfragen und -fehlern.
  • Umweltfreundlichkeit: Die Reduzierung von Papierverbrauch, Druckfarben und Transportmittel, die für die Übermittlung von Papierrechnungen notwendig sind, hat eine positive Auswirkung auf die Umwelt.
  • Verbesserte Datensicherheit: E-Invoicing nutzt moderne Verschlüsselungstechnologien und sichere Übertragungsprotokolle, die das Risiko von Datenlecks und Betrug minimieren.
     

Herausforderungen bei der Einführung von E-Invoicing

Die Einführung von E-Invoicing in Unternehmen kann verschiedene Herausforderungen mit sich bringen, die sorgfältig angegangen werden müssen, um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.


Rechtliche Konformität: Dies ist eine grundlegende Anforderung, bei der Unternehmen sicherstellen müssen, dass ihre E-Invoicing-Lösungen den lokalen gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Dies umfasst Aspekte wie die Archivierung von Dokumenten, die Einhaltung der Umsatzsteuergesetze und den Einsatz digitaler Signaturen, um die Authentizität und Integrität der elektronischen Dokumente zu gewährleisten.


Auswahl des passenden Systems: Die Wahl der richtigen E-Invoicing-Lösung ist entscheidend. Sie muss nicht nur mit den bestehenden Geschäftsprozessen harmonieren, sondern sich auch nahtlos in vorhandene ERP-Systeme integrieren lassen. Eine benutzerfreundliche Handhabung ist ebenso wichtig, damit Mitarbeiter die neue Technologie effektiv nutzen können.


Partnerintegration: Ein reibungsloser Übergang zu E-Invoicing erfordert auch die Einbindung von Handelspartnern. Unternehmen müssen möglicherweise Schulungen anbieten oder technische Unterstützung leisten, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit dem neuen System arbeiten können. Dies fördert die Akzeptanz und erleichtert die Umstellung.


Datensicherheit: Angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch Cyberangriffe ist der Schutz sensibler Geschäftsdaten essenziell. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre E-Invoicing-Lösung robuste Sicherheitsmaßnahmen bietet, um den Schutz vor unbefugtem Zugriff und Datenverlust zu gewährleisten. Dies umfasst sowohl die Sicherheit der Software selbst als auch die Schulung der Mitarbeiter im sicheren Umgang mit dem System.

Fazit

In Deutschland wird die elektronische Rechnungsstellung, die bereits für öffentliche Aufträge verbindlich ist, ab dem 1. Januar 2025 auch für den B2B-Bereich obligatorisch. Unternehmen müssen dann fähig sein, elektronische Rechnungen entsprechend den Bestimmungen des Wachstumschancengesetzes zu empfangen und zu archivieren. Die Verpflichtung zur Ausstellung elektronischer Rechnungen wird schrittweise eingeführt, mit Übergangsfristen bis Ende 2027 für kleinere Unternehmen und bestimmte Rechnungsformate.
Damit Unternehmen optimal von den Vorteilen des E-Invoicing profitieren können, sollten sie sich frühzeitig mit den Anforderungen auseinandersetzen.

Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Tools ist E-Invoicing eine wertvolle Ergänzung für jedes moderne Unternehmen – gerne unterstützen Sie die Experten von MODOX dabei.